Funktionen: Definition, Notation & Beispiele

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Funktionen: Definition, Notation & Beispiele

Diese Seite führt den Funktionsbegriff (Abbildung) formal ein, klärt die Bezeichnungen und zeigt zentrale Beispiele – auch ausserhalb von ℝ.

Definition (Abbildung)

Seien A und B Mengen. Eine Funktion (Abbildung)

f : A → B

ist eine Vorschrift, die jedem Element x ∈ A genau ein Element f(x) ∈ B zuordnet.

Wesentliche Punkte:

  • Eindeutigkeit: Zu jedem x ∈ A gibt es genau ein Bild f(x).
  • Totalität: Jedes x ∈ A wird abgebildet (kein Element bleibt „ohne Bild“).

Bezeichnungen und Notation

  • f : A → B, x ↦ f(x)
  • Definitionsbereich (Domain): A
  • Zielbereich (Codomain): B
  • Bild/Wertemenge (Image): Im(f) = f(A) = { f(x) : x ∈ A } ⊆ B
  • Bild eines Elements: y = f(x)
  • Urbild von y ∈ B: jedes x ∈ A mit f(x) = y (kann kein, ein oder mehrere Urbilder haben)
  • In y = f(x) heisst y abhängige, x unabhängige Variable.

Was ist *keine* Funktion?

Ein Zuordnungsschema g : A → B ist keine Funktion, wenn

  • ein x ∈ A mehreren y ∈ B zugeordnet wird (Verstoss gegen Eindeutigkeit), oder
  • ein x ∈ A gar keinem y ∈ B zugeordnet wird (Verstoss gegen Totalität).

Beispiele

(a) Quadratische Funktion
A = B = ℝ, f(x) = x². Bild: Im(f) = ℝ⁺₀.
(b) Anzahl der Primfaktoren
A = ℕ \ {1}, B = ℕ, f(n) = Anzahl der Primfaktoren von n (mit Vielfachheiten).
f(6)=2 (2·3), f(20)=3 (2·2·5), f(23 456 789)=1 (Primzahl).
(c) Länge einer Zeichenkette
A = {alle Strings}, B = ℕ₀, f(x) = Länge(x). Beispiel: f(„23x4a“) = 5.
(d) Stückweise definierte Funktion
f(x) = { 2x−4 für x ≥ 3; |x| für −2 < x < 3; 1+x für x ≤ −2 } mit A = ℝ.
f(5)=6, f(−1)=1, f(−7)=−6.
(e) Logischer Ausdruck als Funktion
A = {W,F}³, B = {W,F}, f(X,Y,Z) = X ∧ (Y ∨ ¬Z).
Beispiel: f(W,F,W) = F.

Graph einer Funktion (Mengenauffassung)

Für f : A → B ist der Graph

G(f) = { (x, f(x)) : x ∈ A } ⊂ A × B.

Für reellwertige Funktionen f : ℝ → ℝ ist das der übliche Graph in der xy-Ebene.

Reellwertige Funktionen einer reellen Variablen

In der Analysis betrachtet man vor allem f : ℝ → ℝ (oder Teilmengen davon). Dann sind x, y reelle Zahlen und der Graph ist eine Kurve in der Ebene.

Häufige Stolpersteine

  • „Ein x mit zwei Pfeilen zu verschiedenen y“ → keine Funktion.
  • Bildmenge Im(f) ist i. Allg. nicht gleich dem Zielbereich B.
  • Urbilder können mehrfach sein (nicht-injektive Funktionen).

Kurzer Blick voraus

Spezielle Eigenschaften wie Injektivität, Surjektivität, Bijektivität, die Komposition g∘f sowie die Umkehrfunktion f⁻¹ werden auf eigenen Seiten behandelt.